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Hufrehe: Eine gefürchtete Krankheit und ihre Erkennung

Hufrehe ist eine der bekanntesten und zugleich gefürchtetsten Krankheiten, die Pferde betreffen kann. Sie gilt als schmerzhafte und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die nicht nur die Mobilität eines Pferdes beeinträchtigen, sondern im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und Präventionsmaßnahmen rund um die Hufrehe, um Pferdebesitzern wertvolle Einblicke und hilfreiche Tipps zu geben.


Was passiert bei einer Hufrehe?


Hufrehe beim Pfed vorbeugen, erkennen und richtig handeln
Hufrehe beim Pferd erkennen

Hufrehe ist eine Entzündung der Wandlederhaut, die für die "Aufhängung" des Hufbeins im Huf verantwortlich ist. Diese Entzündung kann zu einem Funktionsverlust der Wandlederhaut führen, wodurch das Hufbein im Huf absinken oder rotieren kann. Dies verursacht erhebliche Schmerzen und kann langfristig zu dauerhaften Schäden am Huf führen.


Zu den häufigsten Auslösern einer Hufrehe gehören Überfütterung, Vergiftungen, Nachgeburtsverhalten, die Gabe von Kortison, sowie Erkrankungen wie Cushing, Insulinresistenz und Equines Metabolisches Syndrom (EMS). Auch eine Vernachlässigung der Hufpflege oder eine fehlerhafte Hufbearbeitung können Hufrehe begünstigen.


Die verschiedenen Formen der Hufrehe


Es gibt zwei Haupttypen von Hufrehe, die sich in ihren Ursachen und der Art und Weise, wie sie sich entwickeln, unterscheiden:


a) Die metabolische Rehe

Die metabolische Hufrehe wird durch systemische oder organische Ursachen ausgelöst. Dazu gehören vor allem Fütterungsfehler, Gifte, Stress, Koliken und bestimmte Erkrankungen wie EMS, PPID (früher als Cushing-Syndrom bekannt) oder Insulinresistenz. Auch eine Nachgeburtsverhaltung kann eine metabolische Rehe auslösen. Diese Form der Hufrehe betrifft das gesamte Stoffwechselsystem des Pferdes und ist häufig eine Folge eines gestörten Zuckerstoffwechsels.


b) Die Belastungsrehe

Die Belastungsrehe wird durch mechanische Faktoren ausgelöst, wie etwa eine anhaltende Überlastung einer Gliedmaße, wenn das Pferd eine andere Gliedmaße aufgrund einer Verletzung nicht belasten kann. Auch das Laufen auf harten Böden über längere Zeit oder eine fehlerhafte Hufbearbeitung können zu einer Belastungsrehe führen. In manchen Fällen kann auch das starke Kürzen der Hufe, besonders bei steilen Hufen, eine Rehe auslösen. Wenn bei der Bearbeitung zu viel Horn abgetragen wird, wird das Pferd gezwungen, auf der Sohle zu laufen, was zu schmerzhaften Entzündungen und in schweren Fällen zu einer Hufrehe führen kann.


Wie erkenne ich Hufrehe?


Das Hauptsymptom der Hufrehe ist starker Schmerz. Pferde mit einem akuten Reheschub stehen oft in der sogenannten Rehestellung, wobei sie die Vorderbeine weit nach vorne stellen, um das Gewicht zu entlasten. In schwereren Fällen legen sie sich hin und bleiben liegen, da jede Bewegung große Schmerzen verursacht. Ein Pferd mit Hufrehe bewegt sich mit kurzen, staksigen Schritten und einer deutlich betonten Trachtenfußung. Rückwärtsbewegungen sind nahezu unmöglich.


Zusätzlich können auch systemische Symptome auftreten, wie Schwitzen, Zittern, beschleunigte Atmung und erhöhter Puls. In schweren Fällen kann Fieber hinzukommen.

Leichtere Fälle von Hufrehe sind schwieriger zu erkennen. Ein klammer Gang, Wendeschmerz, Einblutungen in der Blättchenschicht und vermehrte Pulsation sind häufige Anzeichen. Besonders bei Ponys, Robustrassen und Pferden mit Stoffwechselerkrankungen wie EMS oder PPID ist besondere Vorsicht geboten.


Prävention von Hufrehe


Die Verhinderung von Hufrehe basiert auf einer guten Hufpflege, einer ausgewogenen Fütterung und der rechtzeitigen Behandlung von Stoffwechselerkrankungen. Hier sind einige grundlegende Maßnahmen, die zur Vorbeugung von Hufrehe beitragen können:


  1. Kontrollierte Fütterung: Übergewicht und falsche Fütterung sind häufige Auslöser für metabolische Hufrehe. Eine kalorienkontrollierte Fütterung, die reich an Raufutter und arm an Zucker und Stärke ist, kann helfen, das Risiko einer Hufrehe zu minimieren.

  2. Regelmäßige Hufpflege: Die Hufe sollten in regelmäßigen Abständen von einem qualifizierten Hufschmied oder Hufpfleger bearbeitet werden. Eine unphysiologische Hufstellung oder zu lange Intervalle zwischen den Bearbeitungen können das Risiko einer Belastungsrehe erhöhen.

  3. Bewegung: Pferde benötigen regelmäßige Bewegung, um den Stoffwechsel in Schwung zu halten und die Durchblutung der Hufe zu fördern. Auch Pferde, die zur Hufrehe neigen, sollten weiterhin bewegt werden, allerdings in kontrollierten, schmerzfreien Umfängen.

  4. Vorsicht bei Medikamenten: Die Gabe von Kortison und anderen Medikamenten sollte immer mit Bedacht erfolgen, da sie das Risiko für Hufrehe erhöhen können.

  5. Erkrankungen behandeln: Erkrankungen wie EMS, PPID oder Insulinresistenz müssen rechtzeitig erkannt und behandelt werden, um eine metabolische Hufrehe zu verhindern.


Fazit


Hufrehe ist eine ernste und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die rechtzeitig erkannt und behandelt werden muss. Ob durch metabolische oder mechanische Ursachen ausgelöst, sind eine sorgfältige Hufpflege, eine angepasste Fütterung und die rechtzeitige Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen entscheidende Faktoren, um Hufrehe zu verhindern. Für Pferdebesitzer gilt es, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und im Ernstfall schnell zu handeln, um das Wohl des Pferdes zu sichern.


 

Was tun bei Verdacht auf Hufrehe?


Wenn der Verdacht auf Hufrehe besteht, ist schnelles Handeln entscheidend. Folgende Maßnahmen können helfen, den Zustand des Pferdes zu stabilisieren. Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Beitrag „Erste Hilfe bei Hufrehe – Schnelles Handeln ist entscheidend!“. Dort erhalten Sie wertvolle Informationen, praktische Tipps und detaillierte Ratschläge zur Ersten Hilfe bei Hufrehe. Klicken Sie hier, um den Artikel zu lesen und Ihr Wissen zu vertiefen!

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