top of page

Erste Hilfe bei Hufkrebs: Wichtige Schritte zur Sofortbehandlung

Die Diagnose Hufkrebs bei Ihrem Pferd kann beunruhigend sein, doch schnelles und richtiges Handeln ist entscheidend, um die Gesundheit Ihres Tieres zu schützen. Hufkrebs erfordert eine sorgfältige Pflege und Behandlung, bevor ein erfahrener Hufspezialist das betroffene Pferd untersucht. In diesem Beitrag erfahren Sie die wichtigsten Schritte zur Ersten Hilfe bei Hufkrebs, die Sie bereits vor einem Termin mit einem Fachmann durchführen können.


Erste Hilfe und Sofortmaßnahmen bei Hufkrebs
Erste-Hilfe.-Maßnahmen bei Hufkrebs

1. Reinigung von Huf und Bein

Der erste Schritt zur Behandlung von Hufkrebs besteht in einer gründlichen Reinigung des betroffenen Hufs und Beins. Entfernen Sie lange Beinhaare und reinigen Sie den Bereich mit Wasser und Seife. Fließendes Trinkwasser ist ideal, da es Schmutz und Keime effizient abspült. Achten Sie darauf, sowohl die Außenseite als auch das Innere des Hufs inklusive der Ballen gründlich zu säubern.


2. Trocknen des Hufes

Nach der Reinigung müssen Huf und Bein gründlich getrocknet werden. Verwenden Sie dazu Handtücher für das gesunde Gewebe und sterile Tücher für die betroffenen Stellen. Achten Sie besonders darauf, Furchen und Taschen im Huf möglichst gut zu trocknen. Lassen Sie den Huf anschließend einige Minuten an der Luft nachtrocknen.


3. Spülen der betroffenen Hufbereiche

Verwenden Sie eine milde Spüllösung (wie z. B. Kochsalzlösung oder Barynesse Spüllösung), um die vom Hufkrebs betroffenen Bereiche gründlich zu reinigen. Spülen Sie auch tieferliegende Stellen wie die mittlere Strahlfurche. Vermeiden Sie aggressive oder ätzende Flüssigkeiten, da diese zusätzliche Schmerzen verursachen und den Heilungsprozess behindern können.


4. Tamponieren der Wunden

Füllen Sie tiefe Strahlfurchen, Taschen und Nischen mit einem fettfreien Hydrogel (z. B. Barynesse Strahlpflegegel). Verwenden Sie fusselfreie Mullbinden, um die betroffenen Bereiche sanft zu tamponieren. Üben Sie nur leichten Druck aus, um Wundheilungsstörungen der empfindlichen Strukturen zu vermeiden.


5. Hufverband anlegen

Legen Sie nach dem Tamponieren einen Hufverband an. Polstern Sie zuerst die Strahlfurchen und platzieren Sie ein Polster unter die Sohle des Hufs. Verwenden Sie eine elastische Binde, um das Polster zu befestigen. Schützen Sie den Verband anschließend mit Klebeband oder einem Hufschuh.


6. Befeuchten und tägliches Wechseln des Verbandes

Der Hufverband sollte leicht feucht, aber nicht nass sein. Befeuchten Sie ihn mit einer Spüllösung (ca. 20 bis 30 ml, je nach Größe des Hufs). Wechseln Sie den Verband täglich, bis ein Hufspezialist die weitere Behandlung festlegt. Die Feuchtigkeit fördert die Wundheilung und erleichtert eine genaue Beurteilung der betroffenen Hufbereiche. Achten Sie penibel darauf, Rückstände von Medikamenten oder Desinfektionsmitteln taglich zu entfernen, um unerwünschte Wechselwirkungen zu vermeiden.


Wichtige Hinweise zur Behandlung von Hufkrebs


Bei der Behandlung von Hufkrebs ist es entscheidend, auf aggressive Substanzen zu verzichten, die das Gewebe schädigen könnten. Vermeiden Sie Präparate wie Kupfersulfat, Essigsäure oder Jodoformäther, da sie den Huf austrocknen, Risse verursachen und den Heilungsprozess behindern können. Auch der Einsatz von Hufteer wird nicht empfohlen, da er den Sauerstoffaustausch behindert und das Bakterienwachstum fördert. Die Verwendung solcher Mittel ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch gefährlich und potenziell krebserregend sein. Die empfindlichen Hufstrukturen können dadurch weiter geschädigt werden und das Eindringen von Bakterien wird begünstigt, dass den Heilungsprozess erheblich erschweren kann.


Hausmittel wie Mundwasser, Zahnpasta, Wasserstoffperoxid oder Spiritus sind ebenfalls ungeeignet und können den Zustand des Hufs verschlechtern. Solche Mittel sind nicht für die empfindlichen Strukturen des Pferdehufs ausgelegt und können mehr Schaden als Nutzen anrichten.


Fazit


Die Erste Hilfe bei Hufkrebs erfordert eine sorgfältige und sanfte Pflege, um den Heilungsprozess zu unterstützen und das Wohlbefinden Ihres Pferdes zu gewährleisten. Es ist wichtig, bei der Behandlung auf schonende Methoden zu setzen und aggressive Substanzen zu vermeiden. Ein erfahrener Hufspezialist, Tierarzt oder Tierheilpraktiker sollte frühzeitig konsultiert werden, um eine individuelle Behandlungsstrategie zu entwickeln.


Für weitere Informationen und vertiefende Tipps lesen Sie unseren ausführlichen Beitrag „Hufkrebs bei Pferden: Ursachen, Behandlung und Vorbeugung“. Hier finden Sie alles, was Sie über die Behandlung von Hufkrebs wissen müssen. Klicken Sie jetzt hier, um den Artikel zu lesen und Ihr Wissen zu erweitern!

Comments


bottom of page